Beschreibung:
Lateinischer Name:
Panthera onca
Allgemein:
Der Jaguar gehört zu der Gattung Panthera und zur Familie der Großkatzen. Auf dem amerikanischen Doppelkontinent ist der Jaguar
die größte Katze. Auch wenn sie einen schweren Körperbau haben, klettern und schwimmen Jaguare gern. Außerdem haben Forschungen
ergeben, dass sie auch tagaktiv sind, jedoch die Hälfte am Tag ruhen und schlafen.
Jaguare, Löwen, Tiger und Leoparden haben den selben Vorfahren, aus dem der Jaguar als erster hervorging. Wahrscheinlich gab es
vor dem heute bekannten Jaguar eine Unterart, die über Europa und Asien verbreitet war. Der Jaguar diente vielen indianischen
Völkern als Protagonist verschiedener Erzählungen und sogar als Gottheit. Der Gott der Maya hatte die Gestalt eines Jaguars und
galt als Herrscher der Unterwelt.
Der Jaguar wird in seinen Lebensräumen immer stärker eingeschränkt, da sich die Menschen immer weiter ausbreiten. So hat sich der
Lebensraum des Jaguars in den letzten Jahren um 50% verringert. In vielen Gebieten taucht der Jaguar gar nicht mehr auf. Oft wird
der Jaguar, trotz gesetzlichen Einschränkungen, wegen seinem Fell gejagt. Auch wenn es Übergriffe auf Menschen gibt, entstanden
diese jedoch aus reiner Verteidigung, da der Jaguar entweder gereizt oder in die Enge getrieben wurde. Ein weiterer Jagdfaktor ist
das Reißen von Vieh der Landwirte. Zwar ist der Jaguar noch nicht vom Aussterben bedroht, jedoch sinkt seine Populationszahl.
Aussehen:
Der Jaguar ist nach dem Tiger und dem Löwen die drittgrößte Raubkatze der Welt. Er erreicht eine Länge von 112 bis 185cm, der
Schwanz ist 45 bis 75cm lang.Die Schulterhöhe beträgt ca. 70cm. Der Jaguar ist kräftiger und robuster gebaut als der Leopard. Sein
Schwanz ist im Vergleich deutlich kürzer. Das Gewicht variiert zwischen 36 und 158kg. Weibchen sind im Normalfall etwas kleiner
als die Männchen.
Vorallem in verschiedenen Verbreitungsgebieten unterscheidet sich die Größe der Jaguare extrem. So sind Jaguare im Norden deutlich
kleiner als Jaguare, die aus dem Süden Amerikas stammen.
Jaguare haben ein goldgelbes Fell, was auch manchmal in einem leichten Rot übergehen kann. Es ist außerdem von schwarzen
Ringflecken bedeck. Diese Ringe umschließen manchmal kleine Tupfen. Bei dem Jaguar kommt häufig ein Melanismus vor, der diese
Tiere schwarz erscheinen lässt. Wie auch beim Leoparden werden diese Exemplare auch Panther genannt.
Lebensraum/Verbreitungsgebiet:
Das Hauptverbreitungsgebiet des Jaguar liegt im Regenwald des Amazonas. Sie kommen jedoch auch in Süd- und Mittelamerika, von
Mexiko bis nach Argentinien vor. Bis 1950 lebten sie auch im Südwesten der USA, starben dort jedoch aus. Seit 1996 erholte sich
die Anzahl der Jaguare jedoch wieder und es wurden einzelne Sichtungen im Südwesten der USA nachgewiesen.
Jaguare sind sehr anpassungsfähig und bevorzugen Lebensräume, die eine hohe Anzahl an Beutetiere und Wasserquellen bieten. Sie
leben gern in tropischen Regenwäldern, Trockenwäldern, Savannen, Pampasgebieten, im Buschland, Sumpfgebieten und Halbwüsten.
Jaguare sind Einzelgänger und haben Reviere, die zwischen 25 und 150km² groß sind. Grundsätzlich kommen Jaguare nur miteinander
in Verbindung, wenn sie sich paaren wollen. In ihren Verbreitungsgebieten kommen auch sehr häufig Pumas vor. Im Laufe der Zeit
haben sich diese zwei Arten daran gewöhnt, sich über dem Weg zu laufen. Ist dies der Fall, gehen sich diese zwei Großkatzen aus
dem Weg. Der Puma meidet oft größere Beutetiere und Wasserstellen, um dem Jaguar bewusst nicht gegenüberzustehen.
Nahrung:
Jaguare bevorzugen große Säugetiere wie Agutis, Pekaris, Tapire, Pakas, Capybaras, Gürteltiere und Hirsche. Im seltenen Fall jagen
sie allerdings auch Affen oder Faultiere. Jagen sie grade in der Nähe von Wasser kommen aber auch Fische und kleine Kaimane als
Nahrung in Frage. Da der Mensch sich immer weiter ausbreitet und die Landwirtschaft immer weiter wächst, jagen die Jaguare auch
immer öfter Vieh. In dem Fall wird auch der Mensch selbst zur Beute.
Jaguare schleichen sich an ihre Beute und reißen sie nach einem kurzen Sprint zu Boden. Getötet wird die Beute durch einen Biss
in den Hals oder in den Kopf. Jaguare sind die einzigen Großkatzen, die ihre Eckzähne in den Schädel des erbeuteten Tieres
schlagen. Auch die Panzer verschiedener Reptilien können sie mühelos aufbrechen.
Fortpflanzung:
Bis auf die Verbreitungsgebiete in den nördlichen Regionen, wo die Paarungszeit nur von Ende November bis Ende Januar besteht,
sind Jaguare das ganze Jahr über paarungsfähig. Das Weibchen hat eine Tragzeit von etwa 100 Tagen und bringt schließlich ein bis
vier Nachkommen zur Welt. Anfangs sind sie noch blind und haben ein wolliges fleckiges Fell. Nach sechs Wochen beginnen die Jungen
der Mutter zu folgen und sich an der Jagd zu beteiligen. Haben sie ein Alter von ein bis zwei Jahren erreicht, verlassen sie ihre
Mutter. Die Geschlechtsreife bekommt ein Jaguar mit seinem vierten Lebensjahr. In freier Wildbahn erreicht ein Jaguar ein Alter
von 10 bis 12 Jahre, in Gefangenschaft können sie doppelt so alt werden.
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